Sieben botanische Kanons, ein Herbarium
überarbeitete Bühnenfassung, für Vokalquartett und zwei Schauspieler
2014/15 - Dauer ca. 22 Minuten
Wo zwei sich treffen, gerät immer etwas in Bewegung, gibt es immer etwas auszuprobieren, auszuhandeln, auszutarieren. Eine Beziehung ist immer etwas Fragiles, Dynamisches, Werdendes. Sie entsteht zwischen zwei Individuen und bildet sich um sie herum. Ein Raum, der kein Drittes bedeutet, sondern vielmehr ein Gemeinsames aus dem bloßen Zweisein und über es hinaus.
Die Botanischen Kanons sind eine Hommage an das Zweisein, an die menschliche Kommunikation, wenngleich sie von ihrem andauernden Scheitern erzählen. Nur was wäre die Alternative? Den monologischen Geschichten und konfliktbeladenen Dialogen stehen im Stück die Kanons gegenüber, in denen sich ein Mit- und Nebeneinander verschiedener Stimmen realisiert. Ein komponierter Kunstraum als Synthese vieler Stimmen und das Angebot einer gemeinsamen Erzählung und Deutung für unsere Protagonisten. Diese aber einigen sich am Ende auf einen Weg, der manchmal sogar sinnvoller sein mag, als ein problematisches Gespräch fortzuführen, eine Beziehung künstlich am Leben zu halten: Schweigen, sich verabschieden, gehen. Wovor sollten wir da Angst haben? Etwas bleibt mit Sicherheit. (Tobias Gralke)
mit: Fabienne Trüssel („Ursula Binse“), Janik Hauser („Horst Klatschmohn“), Sara Wohlhüter (Sopran), Jasmin Schaff (Alt), Ronan Caillet-Ménégoz (Tenor), Martin Peters (Bass), Tobias Gralke (Regie), Charlotte Albiker (Ausstattung), Clemens. K Thomas (Musik und Text)